Zwangsarbeit während der NS-Zeit in Hessen
Einführung in die Dokumentation
Von Reinhard Neebe
Das Thema „Zwangsarbeit“ ist in den letzten Jahren zunehmend in einen Mittelpunkt des historischen Interesses gerückt. Während noch in den 90er Jahren von den Zwangsarbeitern in der NS-Zeit als den „Vergessenen Opfern“1 gesprochen werden konnte, so hat sich dieses Bild inzwischen grundlegend gewandelt. Beispielhaft hierfür steht nicht zuletzt das „Gesetz zur Errichtung einer Stiftung ,Erinnerung, Verantwortung und Zukunft’“, das im August 2000 in Kraft getretenen ist und auf dessen Grundlage ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter nunmehr einen Rechtsanspruch auf persönliche Entschädigung geltend machen können.
Die wissenschaftliche Aufarbeitung des Themenkomplexes steht heute auf einem gefestigten Fundament: Aus der Fülle der Literatur sei hier nur verwiesen auf die Arbeiten von Ulrich Herbert2 oder die 2001 erschienene Gesamtdarstellung Mark Spoerers zur „Zwangsarbeit unter dem Hakenkreuz“. Zunehmend wichtig geworden sind aber auch regionalgeschichtliche Forschungsansätze und Dokumentationen. So ist das Schicksal der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter 1939-1945 im Darmstädter und südhessischen Bereich in den Darmstädter Archivschriften 13, 2002 quellennah aufgearbeitet, während erste Forschungsergebnisse zur Zwangsarbeit in Marburg als Sonderveröffentlichung im Auftrag der Marburger Stadtverordnetenversammlung im Jahre 2000 publiziert werden konnten.
Hier vorzustellen ist eine Online-Dokumentation zum Thema „Zwangsarbeit während der NS-Zeit in Hessen“, die parallel zur gleichnamigen Ausstellung des Staatsarchivs (Eröffnung 11. März 2004) erscheint. Die von DigAM - Digitales Archiv Marburg (Arbeitsstelle Archivpädagogik am Hessischen Staatsarchiv Marburg) erarbeitete virtuelle Präsentation will einen Einblick geben in die Komplexität, aber auch Widersprüchlichkeit des Systems der „Zwangsarbeit“ im Zweiten Weltkrieg. Sie hat nicht zum Ziel, eine abgerundete Gesamtdarstellung der Thematik „Zwangsarbeit“ vorzulegen, sondern will vielmehr Material ausbreiten, das unterschiedliche Dimensionen des Problems aufzuzeigen hilft und Anstöße gibt für eine selbständige Auseinandersetzung. Dem Ansatz des „entdeckenden Lernens“ entsprechend sind die Dokumente in ein neu entwickeltes Datenbanksystem integriert, das eine Abfrage auch quer zu der hier vorgenommenen Einordnung bzw. Strukturierung ermöglicht.
Ein besonderer inhaltlicher Schwerpunkt der Dokumentenauswahl aus dem Staatsarchiv Marburg liegt bei der Gruppe der polnischen Zivilarbeiter und –arbeiterinnen. Entsprechend der industrieschwachen Struktur des nordhessischen Raumes waren diese vornehmlich in der Landwirtschaft und in kleinbäuerlichen Betrieben beschäftigt, wenn auch dem Arbeitseinsatz in der DAG Allendorf (Lager Münchmühle) eine nicht unwichtige Bedeutung zukam.
Nachfolgende Aspektbereiche von „Zwangsarbeit“ im Nationalsozialismus 1939-1945 werden in der Dokumentation thematisiert:
- Rahmenvorgaben („Polen-Erlasse“ des Reichsführers SS Himmler vom März 1940 u.a.)
- Rolle der beteiligten Institutionen (Arbeitsamt, Landrat, Bürgermeister vor Ort, Arbeitgeber - Gestapo Kassel, Gendarmerie-Posten auf dem Lande, Regierungspräsident Kassel)
- Verteilung der Zivilarbeiter und Arbeitseinsatz
- Arbeitsverwaltung und Entlohnungssystem / Arbeitskarten
- Abstufungen zu Zivilarbeitern anderer Nationalität
- Kontroll- und Sanktionssysteme, „Arbeitsdisziplin“
- Diskriminierungssysteme (Polen-„Kennzeichen“)
- Unterbindung der Mobilität
- Teilnahme am Gottesdienst und religiöses Leben
- Sexuelle Repression
- Haftsachen und „Arbeitserziehungslager“
- Denunziationen
- Mitmenschen oder Untermenschen? Verhältnis der deutschen Bevölkerung zu den Zivilarbeitern.
- Veränderungen im Laufe des Krieges – Verschärfung seit 1942/43.
Literaturhinweise/Anmerkungen:
- Vgl. Pagenstecher, Cord, Vergessener Opfer – Zwangsarbeit im Nationalsozialismus auf öffentlichen und privaten Fotographien, in: Fotogeschichte, 17 H. 65, 1997, S. 59-72
- Herbert, Ulrich, Fremdarbeiter. Politik und Praxis des „Ausländer-Einsatzes“ in der Kriegswirtschaft des Drittens Reiches, 2. Aufl., Bonn 1999
- Spoerer, Mark, Zwangsarbeit unter dem Hakenkreuz. Ausländische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene und Häftlinge im Deutschen Reich und im besetzten Europa 1939-1945. Stuttgart-München 2001
Zivilarbeiter und Zivilarbeiterinnen polnischen Volkstums. Polizeiverordnungen usw. (Bezirk Kassel: LA Marburg, Fulda, Hünfeld, Fritzlar-Homberg)
Die in diesem Teilkapitel enthaltenen Dokumente beziehen sich schwerpunktmäßig auf die Einsatzbedingungen polnischer Zivilarbeiter und –arbeiterinnen in Nordhessen (Bezirk Kassel) vom März 1940 bis zum August 1944. Grundlage der Zusammenstellung bilden Akten der Landratsämter der Kreise Marburg, Fulda, Hünfeld und Fritzlar-Homberg. Dokumentiert sind zunächst wesentliche rechtliche Rahmenvorgaben für die Organisation und Durchführung der Zwangsarbeit, beginnend mit den „Polen-Erlassen“ des Reichsführers SS Heinrich Himmler vom 8. März 1940. Zu diesem Themenkomplex gehören u.a. auch Merkblätter für deutsche Betriebsführer, Entlohnungstabellen für Ostarbeiter sowie die verschärften Bestimmungen für den Ostarbeitereinsatz in den Jahren 1943 und 1944. Eine besondere Beachtung kommt der Tätigkeit der Geheimen Staatspolizei, Staatspolizeistelle in Kassel, zu. In die Dokumentation aufgenommen ist ferner eine Gesamtliste aller Ausländer im Landkreis Marburg, aufgeschlüsselt nach Nationalitäten und nach ihrer Verteilung auf Städte und Gemeinden.
Ministerpräsident Hermann Göring an die Obersten Reichsbehörden: Behandlung Zivilarbeiter und –arbeiterinnen polnischen Volkstums im Reich, nebst Anlage
Reichsführer SS Heinrich Himmler an den Reichsarbeitsminister: Behandlung der im Reich eingesetzten Zivilarbeiter und –arbeiterinnen polnischen Volkstums
Polizeiverordnung über die Kenntlichmachung im Reich eingesetzter Zivilarbeiter und –arbeiterinnen polnischen Volkstums vom 8. März 1940, i.V. Himmler
Reichsführer SS Heinrich Himmler: Behandlung der im Reich eingesetzten Zivilarbeiter und –arbeiterinnen polnischen Volkstums: Schnellbrief an die Regierungspräsidenten in Preußen
Polizeiverordnung über die Kenntlichmachung der im Reich eingesetzten Zivilarbeiter und –arbeiterinnen polnischen Volkstums vom 8. März 1940: Stoffabzeichen „P“
Preußische Elektrizitäts-Aktiengesellschaft Borken an den Landrat Fritzlar-Homberg: Anforderung von 700 polizeilichen Kennzeichen für polnische Zivilarbeiter
Der Leiter des Arbeitsamtes Marburg an den Landrat des Kreises Marburg: Einsatz polnischer Landarbeiter
Der Landrat Fulda an den Regierungspräsidenten in Kassel: Dolmetscher für polnische Zivilarbeiter
Der Reichsminister für die kirchlichen Angelegenheiten, Berlin, über die seelsorgliche Betreuung der im Reich eingesetzten Zivilarbeiter und –arbeiterinnen polnischen Volkstums
Gestapo Kassel: Behandlung der im Reich eingesetzten Zivilarbeiter und –arbeiterinnen polnischen Volkstums –Fahndung und Festnahme -
Der Landrat des Kreises Marburg an den Regierungspräsidenten in Kassel: Benutzung von Fahrrädern durch pol. Zivilarbeiter
Merkblatt für deutsche Betriebsführer über das Arbeitsverhältnis und die Behandlung von Zivilarbeitern polnischen Volkstums aus dem Generalgouvernement und den eingegliederten Ostgebieten
Der Landrat des Kreises Marburg an die Gendarmeriebeamten des Kreises: Merkblatt: Pflichten der Zivilarbeiter und –arbeiterinnen polnischen Volkstums während ihres Aufenthaltes im Reich (in deutsch und polnisch)
Gestapo Kassel: Behandlung der im Reich eingesetzten Zivilarbeiter und –arbeiterinnen polnischen Volkstums, hier: Fahndung und Festnahme sowie Durchführung von Strafverfahren
Der Regierungspräsident Kassel an die Landräte des Bezirks: Tragen des Abzeichen „Ost“ P
Gestapo Kassel an die Landräte des Bezirks: Internierung der nordamerikanischen Staatsangehörigen
Gestapo Kassel an die Landräte des Bezirks: Internierung der nordamerikanischen Staatsangehörigen sowie Internierung der Juden nord-, mittel- und südamerikanischer Staatsangehörigkeit
Merkblatt für Arbeiter ukrainischen und weißruthenischen Volkstums, u.a. Verbot des Geschlechtsverkehrs mit deutschen trauen und Mädchen bei strengster Strafe
Der Beauftragte für den Vierjahresplan an die Präsidenten der Landesarbeitsämter: Behandlung schwangerer ausländischer Arbeitskräfte
Mitteilungen des Beauftragten für den Vierjahresplan (streng vertraulich) Nr. 5, 1. September 1943. Mit Führererlaß vom 4. März 1943, der Verordnung über die Meldung von Männern und Frauen für die Aufgaben der Reichsverteidigung vom 27. Januar 1943 sowie
Entlohnungstabellen für Ostarbeiter vom 5. April 1943 usw., aus: Mitteilungen des Beauftragten für den Vierjahresplan (streng vertraulich) Nr. 5, 1. September 1943
Reichsführer SS i.V. Kaltenbrunner an die höheren Verwaltungsbehörden: Ostarbeitereinsatz, Beschränkung der Lebensführung
Ausländer im Landkreis Marburg. Gesamtliste nach Nationalitäten, Städten und Landgemeinden, 1944
Gestapo Kassel an die Landräte usw: Ausländerüberwachung (Zentralkartei) in Berlin infolge der Luftangriffe auf Berlin nicht mehr arbeitsfähig
Amtsblatt Ausgabe A Nr. 15 vom 19. Februar 1944: Polizeiverordnung über die Lebensführung der Zivilarbeiter polnischen Volkstums
19. Febr. 1944
Katholisches Pfarramt Kirchhain an die Polizeibehörde der Stadt Kirchhain: Anmeldung des Sondergottesdienstes für polnische Zivilarbeiter, nebst Verfügung des Landrats vom 31. März 1944
Der Landrat des Kreises Marburg an die Bürgermeister des Kreises: Sondergottesdienste für polnische Zivilarbeiter
Rechnung Foto Mauß an das Landratsamt Marburg: Aufnahmen für Ostarbeiter Nr. 1-78
11. Mai 1944
Der Landrat des Kreises Marburg: Eintragung von ehemaligen Polen in die Deutsche Volksliste (bis 21. November 1944)
Gestapo Kassel an die Landräte des Bezirks: Einsatz von aus Warschau evakuierten Polen als Arbeitskräfte im Reich
Russische Zivilarbeiter und Zivilarbeiterinnen (Arbeitskarten Russen M-Z) (LA Marburg)
In diesem Abschnitt sind sollen die Schicksale russischer Zivilarbeiter und Zivilarbeiterinnen -anhand der erhalten gebliebenen Arbeitskarten aus dem Bestand 180 Marburg Nr. 4866- zumindest ansatzweise dokumentiert werden. Die beispielhaft ausgewählten Arbeitskarten (jeweils mit Paßfoto) geben Aufschluß über den Arbeitseinsatz russischer Zwangsarbeiter im Kreis Marburg. Sie enthalten Geburtstag und Geburtsort sowie mittelbar den Zeitpunkt der Deportation, das Datum der Arbeitsaufnahme und ggf. des Betriebswechsels. Die Karten zeigen die Alterstruktur der russischen Zwangsarbeiter (beginnend ab 16/17 Jahre zum Zeitpunkt der Verschleppung), ihr Qualifikationsprofil und die Zuweisung in unterschiedliche Betriebe (überwiegend landwirtschaftliche Betriebe, aber auch Hauswirtschaft, IG-Farben / Behring-Werke Marburg, WASAG Allendorf u.a.).
Zivilarbeiter aus Sowjetrußland: Roßdorf, Kreis Marburg
Zivilarbeiterin aus Sowjetrußland: DAG Allendorf , Kreis Marburg (Lager Allendorfer Höhe). Am 25. Februar 1944 nach Lager Pfaffenwald bei Hersfeld „verzogen“.
Zivilarbeiter aus Sowjetrußland: DAG Allendorf , Kreis Marburg (Lager Allendorfer Höhe)
Zivilarbeiter aus Sowjetrußland: Gut Fleckenbühl, Kreis Marburg
Zivilarbeiterin aus Sowjetrußland: Fronhausen, Kreis Marburg
Zivilarbeiterin aus Sowjetrußland: u.a. Neuhöfe bei Wehrshausen, Kreis Marburg
Zivilarbeiterin aus Sowjetrußland: u.a. Rauisch-Holzhausen, Kreis Marburg
Zivilarbeiterin aus Sowjetrußland: (Lehrerin), Schwabendorf, Kreis Marburg
Zivilarbeiterin aus Sowjetrußland: I.G. Farben Behringwerke
Zivilarbeiterin aus Sowjetrußland: Mölln und Großseelheim
Zivilarbeiterin aus Sowjetrußland: I.G. Farben Behringwerke. Später den „Reichsdeutschen“ gleichgestellt
Zivilarbeiterin aus Sowjetrußland: Wasag Allendorf, am 20. September 1944 tödlich verunglückt
Haftsachen russischer und polnischer Zivilarbeiter 1942 – 1944 (LA Fulda und Fritzlar-Homberg)
Bei besonderen Verstößen gegen die „rechtlichen“ Vorschriften und sonstigen Verhaltensauflagen konnte die Geheime Staatspolizei, unter Umgehung der Staatsanwaltschaft, die Inhaftnahme der betreffenden Zwangsarbeiter veranlassen. Anschuldigungsgrund war meist das unerlaubte Verlassen des Arbeitsplatzes oder „Disziplinwidrigkeit“, formal als „Arbeitsvertragsbruch“ dargestellt. Die hier dokumentierten Haftsachen russischer und polnischer Zivilarbeiter aus den Landkreisen Fulda und Fritzlar-Homberg in den Jahren 1942-1944 zeigen die mögliche Bandbreite des Entscheidungsspielraums der Gestapo auf. Während im Ausnahmefall eine „Umvermittlung“ auf eine andere Arbeitsstelle möglich war, so drohte in der Regel doch zumindest „verschärfte Erziehungshaft“ oder die Überstellung in ein Konzentrationslager. In einem Fallbeispiel erfolgte die Einweisung des Angeschuldigten in das Konzentrationslager Auschwitz.
Der Landrat Fulda an die Gestapo Kassel: Haftsache Maxim Stupakow
Gestapo Kassel an den Landrat in Fulda: Amtsärztliche Untersuchung des russischen Zivilarbeiters Maxim Stupakow
Amtsärztliche Untersuchung des Zivilarbeiters M.S. und nachfolgende Abschiebung
Gestapo Kassel an den Landrat in Fulda: Abschiebung des russischen Zivilarbeiters Maxim Stupakow
Gendamerieposten Burghaun: Entweichen des polnischen Landarbeiters Christoph Serafin: Umvermittlung zu einer anderen Arbeitsstelle
Landrat Fulda an Gestapo Kassel und Landrat Hünfeld: Haftsache Gradkowski wegen wiederholten Arbeitsvertragsbruchs. Überstellung an Konzentrationslager
Der Landrat Fulda an den Gendarmerieposten Petersberg, nachrichtlich an das Polizeigefängnis in Langenbieber: Verhängung verschäfter Erziehungshaft gegen die Polin P.W.
Polizeiliches Meldewesen: Polnische Arbeiter im Kreis Marburg 1940-1944
Schwerpunkt dieses Abschnittes ist die Dokumentation verschiedener Fallbeispiele insbesondere aus den Anfangsjahren des polnischen Zwangsarbeitereinsatzes 1940 – 1941/42 im Kreis Marburg. Die polnischen Zivilarbeiter und –arbeiterinnen waren vornehmlich in der Landwirtschaft bzw. in bäuerlichen Kleinbetrieben eingesetzt. Dem Arbeitseinsatz bei der DAG Allendorf (Lager Münchmühle) kam demgegenüber zumindest quantitativ eine geringere Bedeutung zu. Die hier dokumentierten Vorgänge spielen sich in der Regel auf der „unteren“ Ebene ab, sie geben interessante Einblicke in die Rolle der am Einsatz der Zwangsarbeiter beteiligten Institutionen vom kleinen Dorfbürgermeister, über den Landrat, das Arbeitsamt, den Gendarmerie-Posten vor Ort bis hin zur Gestapo in Kassel. Die Akten zeigen – oft zwischen den Zeilen – viel über das Verhältnis der einheimischen Bevölkerung zu den Zivilarbeiten sowie die z.T. grotesken Versuche, eine praktikables Kontroll- und Sanktionssystem durchzusetzen, sowie die mit dem Kriegsverlauf zunehmenden persönlichen Einschränkungen für die Zwangsarbeiter: Dies bezieht sich auf die Unterbindung jedweder räumlicher Mobilität, die Begrenzung des religiösen Lebens und nicht zuletzt eine umfassende sexuelle Repression.
Der Landrat des Kreises Marburg an den Regierungspräsidenten in Kassel: Zuweisung von 950-1000 polnischen Landarbeitern, organisatorische Vorbereitungen
Polizeiverordnung zum Einsatz von Zivilarbeitern und –arbeiterinnen polnischen Volkstums im Reg.Bezirk Kassel vom 19. April 1940: Nächtliches Ausgehverbot
Überprüfung von Klagen über Verhalten und Arbeitsleistungen polnischer Landarbeiter, hier: Mellnau, Krs. Marburg
Verhalten und Arbeitsleistungen polnischer Landarbeiter in verschiedenen Ortschaften im Kreis Marburg, Meldungen der Bürgermeister
Gestapo Kassel: Rundverfügung betr. Behandlung der im Reich eingesetzten Zivilarbeiter und -arbeiterinnen
Stadtwerke Marburg: Beförderung von polnischen Zivilarbeitern- und Arbeiterinnen auf der Straßenbahn
Der Landrat des Kreises Marburg an die Gestapo in Kassel: Behandlung der im Reich eingesetzten Zivilarbeiter und –arbeiterinnen vom 20. Mai 1940, hier: Sammlung von abgetragenen Kleidungsstücken
Gendarmerie-Posten Niederweimar: Bericht über das Verhalten von polnischen Kriegsgefangenen im Wald bei Gisselberg
Gendarmerie-Posten Allendorf: Anzeige gegen einen polnischen Zivilarbeiter
Erwerb und Benutzung von Fahrrädern durch polnische Zivilarbeiter. (Kleinseelheim)
Ukrainische Nationale Vereinigung e.V. (U.N.O.) Bitte um Befreiung vom Tragen des „Polen“-Kennzeichens für Ukrainer
Der Landrat des Kreises Marburg an die Direktion der DAG in Allendorf: Verhalten der polnischen Zivilarbeiter im Lager Münchmühle
Kreisbauernschaft Marburg an den Landrat: Einsatz von Mitgliedern der Feuerwehr, SA, SS und NSKK-Angehörige zur Überwachung der polnischen Zivilarbeiter?
Der Leiter des Arbeitsamtes Marburg zum Ernteeinsatz ehemaliger polnischer Kriegsgefangener. Konflikt mit dem Ortsbauernführer in Seelbach über die „Herausgabe“ von Polen
„Pflichten der Zivilarbeiter und –arbeiterinnen polnischen Volkstums während ihres Aufenthaltes im Reich“ Lediglich zur mündlichen Eröffnung! (zweisprachig)
Der Reichsführer SS an den Regierungspräsidenten in Kassel: Behandlung der im Reich eingesetzten polnischen Zivilarbeiter: Kenntlichmachungspflicht für Polen gemäß Runderlaß vom 8.3.1940 gilt nur für die nach dem 1.9.1939 eingesetzten Zivilarbeiter
Der Landrat des Kreises Marburg an den Regierungspräsidenten in Kassel: Erfahrungsbericht über den Einsatz der polnischen Zivilarbeiter und –arbeiterinnen
Gendarmerie-Posten Allendorf: Sicherstellung von Fahrrädern von polnischen Zivilarbeitern des Lagers Münchmühle
Gendarmerie-Posten Allendorf: Entweichen polnischer Zivilarbeiter aus dem Lager Münchmühle
Staatliches Gesundheitsamt. Der Amtsarzt: Überprüfung eines Hofes in Stausebach, Krs. Marburg nach Klagen eines polnischen Zivilarbeiters
Der Landrat des Kreises Marburg: Polnische Arbeitskräfte in Moischt, Nichttragen des „Polenabzeichens“
Der Leiter des Arbeitsamtes Marburg an die Kommandantur des Stalag Ziegenhain: Überführung polnischer Kriegsgefangener in das Zivilverhältnis
Der Landrat des Kreises Marburg: Verbotswidrige Überlassung eines Fahrrades an einen polnischen Zivilarbeiter in Roßdorf
Gestapo Kassel an den Landrat des Kreises Marburg: „Freches und widerspenstiges Benehmen der Polen gegenüber den Arbeitgebern“ Anforderung von Berichten in 7 Fällen in Michelbach, Kehna, Nanzhausen, Ebsdorf, Langendorf u.a.
Der Landrat des Kreises Marburg an den Regierungspräsidenten in Kassel: Beschwerde über die Intervention der Gestapo vom 26. September 1940, die das Landratsamt mit „völlig unproduktiver Arbeitsleistung“ binde
Gestapo Kassel an die Landräte und Oberbürgermeister etc.: Angehörigen des polnischen Volkstums ist die Anwendung des Deutschen Grußes untersagt
Der Regierungspräsident Kassel an den Polizeipräsidenten Kassel. Landräte usw: Verbot der Benutzung von Fahrrädern durch polnische Zivilarbeiter
Der Landrat des Kreises Marburg an die Gendarmerie-Beamten des Kreises: Tragen des „P“-Kennzeichens und Abholung der Kennzeichen durch die Bürgermeister
Kriminalpolizeistelle Kassel an den Landrat Marburg: Strafbare Handlungen poln. Zivilarbeiter, „insbesondere auf sittlichem Gebiet“, sind nicht der Staatsanwaltschaft, sondern unmittelbar der zuständigen Staatspolizeistelle vorzulegen
Der Leiter des Arbeitsamtes Marburg: Entlohnung ausländischer Arbeitskräfte nicht polnischen Volkstums, soweit keine Sondertarife erlassen sind, nach dem Tarif für deutsche landwirtschaftliche Arbeitskräfte (Ukrainer)
Gendarmerie-Posten Allendorf: Verschärfte Polenkontrollen – Verbotswidriger Besuch einer Filmvorstellung im Gemeinschaftslager Allendorf
Katholisches Pfarramt Marburg an den Kreisleiter der NSDAP und Landrat Krawielitzki: Kirchliche Trauung von polnischen Zivilgefangenen auf dem Hofgut Michelbach: Stellungnahme der Gestapo Kassel und des Landrats
Der Landrat des Kreises Marburg an die Bürgermeister des Kreises: Noch vorrätige Polenabzeichen sollen abgeholt und bezahlt werden
Sammelbogen über ausgegebene Polenkennzeichen im Kreis Marburg nach Ortschaften, Anzahl der Kennzeichen und Geldbetrag
Gestapo Kassel an den Landrat des Kreises Marburg: Arbeitsverweigerung polnischer Zivilarbeiter in Allendorf und Überführung in das Arbeitserziehungslager Wattenstädt bei Braunschweig
Der Bürgermeister Amöneburg an den Landrat Marburg: Nächtlicher Aufenthalt von Polen aus Allendorf im Steinbruch Amöneburg
Der Landrat des Kreises Marburg an die Bürgermeister des Kreises: Verbot der Teilnahme polnischer Arbeitskräfte an Gottesdiensten für die deutsche Bevölkerung
Der Bürgermeister Frankenberg/Eder: Verbot der Abhaltung polnischer Gottesdienste in der katholischen Kirche in Frankenberg
Reichsführer SS zur Arbeitsverwaltung polnischer Zivilarbeit: Arbeitserlaubnis/Arbeitskarte und Grün- oder Grauzettel als Ausweispapiere
Anfrage geb. tschechischer Zivilarbeiter an den Landrat Marburg, ob sie sich strafbar machen, wenn sie sich mit „Polenmädchen“ abgeben
Der Gendarmerie-Posten Elnhausen: Verbotswidriges Ausstellen von Bescheinigungen an Polen (Benutzung eines Fahrrads) durch den Bürgermeister in Weiershausen – nebst Belehrung des Bürgermeisters
Der Gendarmerie-Posten Elnhausen: Bericht über das Arbeitsverhalten von Polen in Dilschhausen und z.T. unberechtigte Beschwerden
Gendarmerie-Posten Münchhausen an den Landrat Marburg: Bescheinigungen des Bürgermeisters in Hermeshausen für polnische Zivilarbeiter zum Verlassen des Ortes – nebst Abmahnung an den Bürgermeister durch den Landrat
Gestapo Kassel an den Landrat des Kreises Marburg: Haftsache: Arbeitsverweigerung von 28 polnischen Zivilarbeitern bei der DAG in Allendorf und deren sofortige Einlieferung in die „Landesarbeitsanstalt“ Breitenau
Der Gendarmerie-Posten Elnhausen an den Landrat Marburg: Beschwerde, daß „Pfotographien“ polnischer Zivilarbeiter auf den Neuhöfen, Nieder- und Oberweimar immer noch nicht angefertigt sind
DAG Allendorf an den Landrat Marburg: Meldungen bei Fernbeleiben von Ausländern
Der Leiter des Arbeitsamtes Marburg: Freizeitgewährung für polnische Landarbeiter (unbezahlte Freizeit zum Zwecke des Besuchs von Angehörigen im Generalgouvernement)
Kreisbauernschaft Marburg: Sonntägliche Treffen von polnischen Zivilarbeitern in Schönbach nebst Abmahnung verschiedener Bürgermeister
Nachrichtendienst DTG vom 5. November 1942: Arbeitsrechtl. Behandlung der Polen: Urlaub
Der preußische Forstmeister Forstamt Maburg-Nord: Gefahren für den Wald und deutsche Volksgenossen, insonderheit für das weibliche Geschlecht, durch polnische Landarbeiter auf Waldwegen
Der Landrat des Kreises Marburg: Urlaubssonderzug für Polen aus dem Bezirk Lublin im Januar 1943
Deutsches Kriminalpolizeiblatt: Benutzung von D-Zügen durch Zivilarbeiter polnischen Volkstums
Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Berlin: Anordnungen und Aushänge diffamierender Art gegenüber Polen (Gleichstellung mit Juden und Zigeunern) in Verkehrsmitteln sind zu entfernen
