
Frontsoldat und Heimatfront im Ersten Weltkrieg
Zeichnung von Otto Ubbelohde (1984-1922) für eine Werbung zur Kriegsanleihe (1916/17) , wiederabgedruckt auf der Titelseite der "Chronika" ehem. Marburger Gymnasiasten, Mai 1941

Im Ersten Weltkrieg waren die Stellvertretenden Kommandierende Generale an Stelle der mobilen aktiven Generalkommandos für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung im zivilen Bereich ihrer Korpsbezirke verantwortlich und übten die vollziehende Gewalt aus. Es gab insgesamt 24 Armeekorpsbezirke (Nr. I-XXI Preußen sowie Nr. IB-IIIB Bayern). Die Grenzen der Korpsbereiche stimmten nirgendwo mit den Verwaltungseinheiten der Zivilbehörden überein.
Sitz des stellvertr. Generalkommandos des XI. Armeekorpsbezirks war Kassel, mit Oberst Frhr. von Tettau als Chef des Stabes. Kassel war zugleich Sitz des Regierungspräsidenten der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Der XI. Armeekorpsbezirk umfaßte das nördliche Hessen sowie Thüringen.
Das Generalkommando konstaniert eine wachsende Beunruhigung der Bevölkerung hinsichtlich der Lebensmittelversorung und Preisgestaltung. Es wird weiterhin festgestellt, dass in den Industriegebieten und größeren Städten ein Mangel an Butter, Fett und frischem Fleisch herrscht.
Aus diesem Grund wäre „eine weitere Auflärung der Bevölkerung [...] dringend erwünscht, verbietet sich aber durch behördliche Veröffentlichungen mit Rücksicht auf Wirkungen im Auslande.“
Die Aufgabe der Informationsweitergabe wird 1. an die Zeitungen und 2. an die Preisprüfungsstellen delegiert, denen Argumentationshilfen an die Hand gegeben werden, um die Bevölkerungsstimmung positiv zu beeinflussen.
Das stellv. Generalkommando erbittet Einladungen zu allen allgemeinen Beratungen und Verhandlungen die Lebensmittelfragen betreffend und fordert die Einhaltung der Termine für das Übersenden der Montasberichte. Des weiteren schließt sich das stellv. Generalkommando der Forderung des Innenministers an, jegliche Preiswucherei anzuzeigen und konsequent zu verfolgen.
Der Erlass N2 1734/16.g.A 1. vom 1. Mai 1916 liegt in einer Abschrift vor und behandelt den Handlungsspielraum des Generalkommandos gegenüber den Zivilbehörden in Fragen der Durchsetzung der Verordnungen und Bestimmungen die Lebensmittelsituation betreffend.
Die Menschenansammlungen vor den Lebensmittelgeschäften sollen nach Möglichkeit durch eine Umstrukturierung der Lebensmittelverteilung unterbunden werden, da in den Warteschlangen oft geschimpft und gehetzt werde. „Böswillige Hetzer“ sollen „durch unauffällige Beobachtung [...] festgestellt und zur Verantwortung gezogen werden“
Trotz teilweise unbegründeter Klagen, sollen Wucherer schnell und konsequent bestraft werden, da die Beschwerden und Klagen ansonsten einen schlechten Einfluss auf die Stimmung der Bevölkerung nehmen und „das "Durchhalten" im Inneren des Landes gefährdet“ wird.
Es folgen „Ermahnungen“ zu verschiedenen Bereichen der Lebensführung , z.B.: Investitionen in Kriegsanleihen, ehrlicher Handel ohne Wucher, Aufruf zur Denunziation von Hetzern und Wuchern.
Der Innenminister fordert den Regierungspräsidenten dazu auf, dafür Sorge zu tragen, dass es nicht mehr zu Menschenansammlungen vor Lebensmittelgeschäften kommt. Der Regierungspräsident soll „mit allen Mitteln“ vorgehen um dies zu gewährleisten.
Es wird von Vorfällen berichtet in denen Händler wegen angeblichen Preiswuchers von der Bevölkerung bedroht oder ihre Waren beschädigt wurden. Besonders hervorgehoben wird die Beteiligung und das allgemeine Verhalten von Soldaten auf dem Wochenmarkt.
Ausschreitungen und Tumult auf dem Markt wegen des Vorwurfs der Preiswucherei.
Eine Zensur der Presseberichte betr. der Lebensmittelversorung soll, so lange diese nicht verhetzend sind, nicht stattfinden. Es soll vielmehr eine breitere „Auflärung“ seitens der Behörden stattfinden, die die Gründe für die Knappheit offenlegen.
Es herrscht „Butterknappheit“ in der Stadt und es kommt zu größeren Versammlungen der Bevölkerung vor der Molkerei.. Die Stadt ordnet den Verkauf an mehreren Orten mit Kundenlisten von maximal 300 Kunden an um diese Versammlungen zu verhindern.
Es werden Druckerzeugnisse genannt, die durch die Zensur verboten sind, darunter fallen:
1. Werke (hier: Kapp, Die nationalen Kreise und der Reichskanzler), auf denen die Angabe des Druckers und Verlegers fehlt
2. Flugblätter, die den den U-Boot-Krieg fordern
3. pazifistische Schriften (hier: Dr. Alfred H. Fried, Vom Weltkrieg zum Weltfrieden, Zürich 1916.)
Der Bericht schildert die Lage nach dem Ausbleiben einer Kartoffellieferung vor der städtischen Verkaushalle, die als einzige noch frische Kartoffeln hatte und vor der sich 300-400 Menschen versammelten.
Es wird von einer „starke(n) Strömung“ gegen die Kriegsanleihenzeichnung berichtet, die, so der Landrat, die Bevölkerung dazu auffordere, keine weiteren Kriegsanleihen zu zeichnen und somit ein schnelles Ende des Krieges herbeizuführen. Dieser Strömung wurde in „kräftiger und aufklärender Weise entgegengewirkt“. Des weiteren wird über Versuche berichtet, die Sparkassenguthaben abzuheben um einer möglichen Beschlagnahmung zu entgehen, die Landbevölkerung versuche sogar „Silbergeld in die Hand zu bekommen“.
Durch die schlechte Kartoffelernte kann der Kreis Fulda seinen Lieferungsverpflichtungen nicht nachkommen. Die Fett- bzw. Margarineversorgung ist in den ländlichen Bezirken nicht vorhanden, jedoch arbeiten viele Personen in der Stadt und „sie [die Arbeiter vom Land] sind deshalb der Zuweisung von Fett ebenso bedürftig wie die Städter“.
In diesem in Stichworten verfassten Monatsbericht, wird die Stimmung der Bevölkerung „trotz äusserster Anspannung“ als zuversichtlich beschrieben. Durch Fronturlauber wurden jedoch Parolen verbreitet, wie „Anleihe verlängert den Krieg“, die, laut Bericht, ausgeräumt werden müssen und es wird um eine „mündliche Aufklärung“ nach der Ernte gebeten.
In dem Bericht schildert der Magistrat in Hanau die unzureichende Versorgungslage mit Fett und Milch und die daraus resultierende Unzufriedenheit der Bevölerung. Es folgt ein ausführliche Berichte über die „Bereithaltung“ und Verteilung der Lebensmittel sowie ein „Bericht über die Wirksamkeit der Maßnahmen des Kriegsernährungsamtes“, die als effektiv beschrieben werden.
Hervorzuheben ist hier der Vorschlag unter Punkt B.5, eine „Zentralprüfungsstelle für sämtliche Ersatzmittel“ einzurichten um die Bevölkerung vor Missbrauch zu schützen.
Der Bericht behandelt in erster Linie die Kartoffelernte, die aufgrund schlechten Wetters und Arbeitskräftemangels noch nicht beendet ist.
Durch die Unterversorgung mit Fett und Milch und durch eine schlechte Kartoffelernte hat sich die Stimmung innerhalb der Bevölkerung verschlechtert. Die vorherrschende Milchknappheit soll durch eine neue Molkerei und den Kauf von Milchkühen durch die Stadt bekämpft werden.
Der Landrat fordert eine bessere Informationspolitik und zwar vor dem Hintergrund: „...dass auch die Bevölkerung des platten Landes ohne jede Schönfärberei über den Ernst der Lage unterricht wird.“ Dies soll helfen die Akzeptanz der unpopulären Massnahmen zur Bekämpfung der Fett- und Kartoffelnot zu stärken. Gleiches gilt auch für die Frauen um „sie [die Frauen] zu veranlassen, die zum Teil ganz unsinnige Schreiberei an die im Felde stehenden Angehörigen zu unterlassen.“
Des weiteren werden organisatorische Probleme (Einstellung von Landwirten vor Beendigung der Herbstbestellungen, Verfügbarkeit von Futtermitteln) und die zu erwartende Entwicklung der Lebensmittelproduktion thematisiert und der Bericht endet mit Bemerkung, dass „die Erstattung des Generalberichts alle Vierteljahre [...] vollkommen genügen [würde]“.
Die Stadtbevölkerung ist unzufrieden, da Kartoffelmangel herrscht. Aus diesem Grund erhalten Teile der Bevölkerung Kohlrüben als Ersatz, andere müssen Teile ihres Kartoffelvorrats wieder abgeben. Des weiteren herrscht großer Missmut über die unzureichende Milchversorgung, die nun zentral organisiert wird und die Gegenstand einer neuen Milchordnung werden soll.

Bezug: RS vom 5. September 1916
Vorgegebenes Raster / Einteilung der Wirtschaftsberichte:
I. Allgemeine Stimmung
II. Lebensmittelerzeugung
1. Landwirtschaft (Acker- und Gartenbau, Obstbau, Viehzucht)
2. Jagd und Fischerei
III. Verteilung der Lebensmittel
IV. Massenspeisung
V. Weitere Wünsche und Anregungen
U.a. auch zu der Gefahr, dass die Landarbeiter (Polen etc.) die Arbeit niederlegen werden, wenn sie nicht genug zu essen bekommen. (Bl. 195)
Mitteilungen des Reichstagsabgeordneten Hoch, daß infolge der Herabsetzung der Brotration Arbeitseinstellungen und sonstige Unruhen in der Arbeiterbevölkerung nicht ausgeschlossen werden können
In der Stadt herrscht ein Mangel an Kohlen und die Brotrationen wurden herabgesetzt. Bisher ist es aber trotz schlechter Stimmung innerhalb der Bevölkerung nicht zu Aufständen oder Streiks gekommen. Lobend werden die Vertreter der Gewerkschaften erwähnt, die einen großen Beitrag zur Information und Beruhigung der Bevölkerung geleistet haben.
Im weiteren Bericht wird die Versorungslage mit Kohlen, Kartoffeln, Gemüse, Brot, Fleisch, Fett, Eier, Käse, Marmelade und Milch sowie die Nutzung der „Massenspeisungen“ thematisiert.
Änderungen der Lebensmittelversorgung seit dem 15. April 1917: Auswirkungen und Verständnis in der Bevölkerung, Versammlungen von radikaler Seite, von „irgendwelchen Unruhen oder gar dem Ausbrechen von Streiks“ könne keine Rede sein. Befremden in der Bevölkerung über die vermeintlich geringen Beschränkungen des Brot- und Fleischverbrauchs bei den Bundesgenossen (Österreich).
Deutliche Kritik an der Öffentlichkeitsarbeit und Pressepolitik im Deutschen Reich, im Unterschied z.B. zu England.
Angebliche Bevorzugung der Rüstungsarbeiter bei der Lebensmittelversorgung.
Die Bevölkerung habe die Änderung der Lebensmittelzuweisung seit dem 15.4.1917 klaglos bzw. mit Verständnis aufgenommen, selbst in politisch radikalen Gruppierungen. Es wird dem Befremden Ausdruck verliehen, von offizieller Regierungsseite oder über die Presse angemessene Informationen an die Bevölkerung zu geben. Die Regierung sei verpflichtet, über die Zwänge aufzuklären, um ein entsprechendes Bewußtsein in der Bevölkerung zu erzeugen. Statt dessen würden Zeitungen durch Zensur verwarnt. Vergleiche mit der ausländischen Presse beispielhaft aufgeführt. Eine Bevorzugung sogenannter Rüstungsarbeiter wird kritisiert, zumal andere Teile der Bevölkerung erheblich härtere Arbeiten zu leisten hätten.
Die Bevölkerung habe die Änderung der Lebensmittelzuweisung seit dem 15.4.1917 klaglos bzw. mit Verständnis aufgenommen, selbst in politisch radikalen Gruppierungen. Es wird dem Befremden Ausdruck verliehen, von offizieller Regierungsseite oder über die Presse angemessene Informationen an die Bevölkerung zu geben. Die Regierung sei verpflichtet, über die Zwänge aufzuklären, um ein entsprechendes Bewußtsein in der Bevölkerung zu erzeugen. Statt dessen würden Zeitungen durch Zensur verwarnt. Vergleiche mit der ausländischen Presse beispielhaft aufgeführt. Eine Bevorzugung sogenannter Rüstungsarbeiter wird kritisiert, zumal andere Teile der Bevölkerung erheblich härtere Arbeiten zu leisten hätten.
Wenngleich die Beendigung des Krieges herbeigesehnt werde, so sei doch vornehmlich auf dem Lande der feste Wille vorhanden, bis zu einem „siegreichen Ende“ und einem vorteilhaften Frieden für Deutschland zu kämpfen.

Der Kgl. Landrat berichtet von einer Stimmung der "reizbaren Empfindlichkeit" in Bezug auf Gerüchte über Lebensmittelwucher und Lebensmittelknappheit und hofft auf die baldige Veröffentlichung positiver Narichten betr. der Lebensmittelversorgung. Totzdem sei "die Zuversicht in unsere militärische Kraft [...] unerschüttert"
Der Vorsitzende des Kreisausschusses berichtet von Klagen der Arbeiter in den Rüstungsbetrieben über Unterversorgung, ansonsten gäbe es nichts zu berichten.
Der Landrat protestiert gegen die völlige Einstellung der Zuweisung von Lebensmitteln. Unter diesen Umständen seien die Kartoffelrationen zu knapp bemessen und trotz Polizeimacht würden diese überschritten, denn "der Selbsterhaltungstrieb des Menschen wirkt stärker als alle Strafvorschriften". Gleichzeitig fordert er die Ausgabe von mehlhaltigen Lebensmitteln um wenigstens die Versorgung der "Kranken, Schwangeren, Wöchnerinnen und Kleinkinder" ausreichend zu gewährleisten.
Die Kartoffelvorräte werden überprüft, da die Berurteilung der Kartoffelernte zu günstig war und es dadurch zu massiven Lieferausfällen kommen wird.
Außenpolitische Ereignisse nähren die Hoffnung der Bevölkerung auf Frieden. Innenpolitische Ereignisse hingegen wecken Mißtrauen und Besorgnis, die landwirtschaftliche Bevölkerung sieht ihren politischen Einfluss schwinden.
Die Lage der Landwirtschaft wird geschildert. Einzige Auffälligkeit sind die vielfach schädigend auftretenden Feldmäuse.
1. Stimmung der Bevölkerung
Das Verhalten des Militärs steht in der Kritik. Die Aussage des Militärs, es stehe „ausserhalb des "Bürgerlichen" Rechts“ und die damit verbundenen Handlungen belasteten das Verhältnis von Militär und Volk.
2. Lebensmittelerzeugung
Die Getreideernte wird als „Mittelernte“ charakterisiert. Die Erträge der Kartoffelernte hingegen werden überprüft, da sie als zu gering angesehen werden.
3. Lebensmittelverteilung
Mehlhaltige Lebensmittel werden aufgespart um die „gemüsearme Zeit“ zu überstehen, es werden zusätzliche Lebensmittelzuweisungen angefordert um den Grundbedarf zu decken.
Die Stimmung der Bevölkerung hat sich unter dem Eindruck der Waffenstillstandsverhandlungen mit Russland und Rumänien gehoben.
Die landwirtschaftlichen Kreise sehen der "Zukunft wegen der trostlosen Futterverhältnisse mit banger Sorge entgegen."
1. Allgemeine Stimmung
Unter den sich verschlechternden Verhältnissen treten früher gemeldete Not- und Mißstände schärfer hervor. Die Bevölkerung lebt in dem „Bewußtsein, daß es voraussichtlich nur noch kurze Zeit durchzuhalten gilt“ und dies „stärkt die Widerstandskraft“.
2. Lebensmittelerzeugung
Die Lebensmittelabgaben verlaufen befriedigend, jedoch hätte „...eine Herabsetzung der Höchstverbrauchsmenge [...] eine noch stärkere Ablieferung nicht zur Folge...“.
3. Lebensmittelverteilung
Die Versogunglage ist ungenügend, besonders die Herabsetzung der Fleischrationen für die Kreisbewohner wird kritisiert. Der Verbrauch der Sommervorräte verursacht Not unter den Versorgungsberechtigten.
Friedensaussichten mit Russland festigen die Stimmung im Volk, ein "Verzichtfrieden" wird abgelehnt, die Bevölkerung wünscht einen Frieden, der "der Gesamtkrieglage und im besonderen der Kriegslage im Osten" angemessen ist. Die Fortsetzung des Krieges mit den Westmächten wird erwartet, jedoch ohne die Beteiligung Amerikas, deren "durchschlagendes Eingreifen" nach Worten Hindenburgs "nur auf schwachen Füssen steht".
Die Aufklärungsobmänner unterrichten die Bevölkerung von der Lage.
Die Praxis der Wirtschaftskarten wird stark in Zweifel gezogen.

Die Friedensverhandlungen mit Russland werden in der Bevölkerung positiv wahrgenommen, in diesem Zusammenhang wird von der Bevölkerung eine Angliederung von Litauen und Kurland an das Deutsche Reich gefordert.
Die Beratungen über die Einführung des allgemeinen und gleichen Wahlrechts werden kaum wahrgenommen und mit Unruhen bei einer Ablehung der Wahlrechtsreform sei nicht zu rechnen.
Die Preise für Brennholz sind stark gestiegen und rufen Klagen der Bevölkerung hervor.
Der Landrat spricht sich gegen die in der Bevölkerung und Presse vorherrschende Meinung aus, dass ein rascher Frieden im Osten einen großen Teil der Versorgungsprobleme behebt. Er bittet dieser Anischt entgegen zu treten um einen einen Mehrverbrauch zu unterbinden und die Bevölkerung auf weitere Einschränkungen vorzubereiten.
Außerdem kritisiert der Landrat die zunehmende Bürokratisierung und damit eingehende Arbeitsbelastung der Bürgermeister.
Des weiteren werden Probleme bei der Beschaffung und Bereitstellung von Saatgut sowie Probleme beim Handel mit „Kaffee-Ersatz“ beschrieben.
Die Bevölkerung ist zuversichtlich. Sie „wird gerne jede Entbehrung ertragen wenn man sicher ist, daß die gewaltigen militärischen Erfolge in einem guten Frieden ausgemünzt werden.“
Der Landrat beschreibt die Situation der Arbeiter und deren Beteiligung am Streik vor 14 Tagen. Er kommt zu dem Schluss, „dass sich die weitüberwiegende Mehrzahl der Arbeiterschaft durchaus nicht einem Streik oder gar einem Generalstreik geneigt zeigt.“ Versammlungsverbote sollen zusätzlich „die Hetzversuche der unabhängigen Sozialdemokratie“ unterbinden.
Des weiteren wird die allgemeine Versorgungslage thematisiert.
Die Stimmung der Bevölkerung wird aufgrund der Kriegsmüdigkeit als ruhig und teilnahmslos beschrieben.
Der Landrat fordert ein konsequenteres Vorgehen gegen den Schleichhandel und schlägt hierfür die Aufhebung des Postgeheimnisses vor.
Die Preissteigerungen, besonders der Ferkelhandel, sorgen für „eine gewissen Erregung“ innerhalb der Bevölkerung. Trotzdem „werden Streikbewegungen in jetztiger Zeit allgemein aufs Schärfste verurteilt“.
Die Stimmung der Bevölkerung ist zwiespältig, aber ruhig. Auf der einen Seite wirken sich „die starken Blutopfer, die der Vorstoss im Westen [...] gefordert hat“ negativ auf die Stimmung aus, auf der anderen Seite heben die positiven Ernteerwartungen die Stimmung.
Die Hoffnungen der Bevölkerung auf einen baldigen Frieden sind durch die ausbleibenden Erfolge des Militärs gesunken. „Das Vertrauen“der Bevölkerung „zur obersten Heeresleitung und auf endlichen Sieg auch an der Westfront ist aber in keinster Weise erschüttert.“
Hervorgehoben wird die Landbevölkerung, deren Stimmung aufgrund der massiven Eingriffe in die wirtschaftlichen Prozesse als „verärgert“ und „verbittert“ beschrieben wird.
Durch den negativen Kriegsverlauf und die Eingriffe der Behörden in die Landwirtschaft, wird die schon stark strapazierte Bevölkerung weiter belastet und es ist, laut Bericht, abzusehen, „wie gering die Belastungsfähigkeit der grossen Masse nur mehr ist.“
Der Landrat beschreibt eine ruhige und teilnahmslose Bervölkerung. Die Kriegserfolge werden durch die großen Verluste und die Langsamkeit der Kriegsverlaufs aufgewogen. Des weiteren wird die Stimmung durch die nur mäßigen Ernteaussichten beeinträchtigt.
Die ungenügende Versorungslage mit Lebensmitteln sorgt für eine schlechte Stimmung und „unter der Arbeiterschaft des grösseren Fabrikbetriebe beginnt es im bedenklichen Masse zu gähren“. Es wird versucht die Versorgungsprobleme zu lösen und den Schleichhandel einzudämmen, jedoch fehlt es weiterhin vor allem an Kartoffeln und Fett und negative Auswirkungen bei der bevorstehenden Ernte seien absehbar.
Die „Aufklärungsarbeit“ wird während der Erntemonate bis Oktober ausgesetzt. Um keine Beunruhigungen hervorzurufen, fordert der Landrat „alle Versprechungen zu unterlassen, die später nicht erfüllt werden können.“
Die unzureichende Ernährungslage und der verlustreiche Kriegsverlauf im Westen beeinflussen die Stimmung der Bevölkerung negativ. Gleiches gilt für die wirtschaftlichen Eingriffe der Behörden, die auf Seiten der Lebensmittelerzeuger zu einer schlechten Stimmung geführt haben.
Die Stimmung der Bevölkerung wird als schlecht beschrieben. Es werden verschiedene Gründe genannt, z.B.: „der Eintritt ins 5. Kriegsjahr, die verschiedenen Schlappen im Westen, die unsichere Lage im Osten, die starke Beteiligung Amerikas an den letzten Kämpfen, der Rückgang der U-Bootversenkungen, die kleinlauten Berichte der Urlauber“ sowie Probleme bei der Versorgung der Bevölkerung.
Die Bevölkerung ist wegen des von der Heeresverwaltung eingezogenen Heus und des Umgangs mit eingezogen Vorräten verbittert.
„Der deutsche Rückzug im Westen wird allgemein als Provisorium aufgefasst.“
Die Versorgung der Industrie- und Rüstungsarbeiter ist unzureichend und „namentlich muss die äusserst mangelhafte Fettzuweisung Anlass zu Arbeitsniederlegungen und Unruhen geben.“
Der Landrat schreibt: „Die Stimmung leidet unter dem Rückzuge im Westen und unter der Pressenachricht, dass ein Kanzlerwechsel bevorstehe und die Berufung von Erzberger und Scheidemann in leitende Stellen drohe.“
Die Bevölkerung ist pessimistisch in Hinblick auf einen erfolgreichen Kriegsausgang und wird in dieser Ansicht durch Berichte einiger Fronturlauber bestärkt. Des weiteren drückt das Wetter die Stimmung, da dadurch mit Ernteausfällen gerechnet wird, die die schon angespannte Versorgungslage verschlechtern würden.
Die unzureichende Lebensmittelproduktion hat zu Schwierigkeiten bei der Lebensmittelverteilung geführt, so dass „die gesetzwidrige Beschaffung von Lebensmitteln allgemein als erlaubte Notwehr gilt.“
Die Zeichnung der 9. Kriegsanleihe steht bevor. In diesem Zusammenhang wird die Verweigerung der Annahme vorheriger Anleihen als Sicherheit bei Versteigerungen kritisiert.
Die Stimmung der Bevölkerung wird als „mutlos“ und „ängstlich“ charakterisiert. Als Verursacher werden Fronturlauber angesehen, „die mit Klagen über mangelhafte Ernährung und auch mit Schlagwörtern, wie "Militarismus" und "Regierungsform" [...] einzelne auch mit geradezu revolutionären Äusserungen um sich werfen.“
Eine „falsche Preispolitik“ hat zu starken Rückgängen bei den Rinderbeständen geführt und hat weitreichende Konsequenzen.
Die „Aufklärung“ versucht den „unprüfbaren Schwätzereien der (Front-)Urlauber“ und der „ungeklärten innerpolitischen Lage“ mit Hilfe der Verbreitung der Kaiserrede und des Hindenburgerlasses entgegenzutreten um die „Widerstandskraft“ der Bevölkerung zu stärken.
Im Landkreis herrscht ein großer Mangel an Fett und Kohle. Die Stimmung wird aus diesen Gründen als „gereizt“ beschrieben und umfasst alle Bevölkerungsschichten. Wobei der anhaltende Fettmangel gerade unter den Arbeitern zu einer Stimmung geführt hat, „daß alles aufgeboten werden muß, um drohenende Unruhen und Ausstände zu vermeiden.“
Die Lebensmittelversorung und besonders die Versorgung mit Fett wird als ungenügend beschrieben. „Arbeiterunruhen werden sich nicht vermeiden lassen, falls nicht eine reichlichere Versorgung eintreten wird.“

„Die Stimmung ist infolge des Friedensangebots durch das deutsche Reich gedrückt.“
Die Versorgungslage wird als „vollständig unzulänglich“ beschrieben. In den Rüstungsbetrieben und größeren Gemeinden ist seit 14 Tagen die Fettversorgung zusammengebrochen. Nur unter den größten Anstregungen sei es gelungen „die Arbeiter zu beruhigen und zu vertrösten“.
Die Bevölkerung zeichnet nur in geringen Mengen die neue Kriegsanleihe, trotzdem soll die Aufklärungs- und Werbetätigkeit fortgesetzt werden.
Die Stimmung der Bevölkerung wird als sehr heterogen beschrieben und variiert von Zuverischt bis zu völliger Gleichgültigkeit.
Die Bevölkerung ist aufgrund verschiedener Maßnahmen der Behörden erregt und verbittert. Für die Arbeiter wurden die Fettrationen herabgesetzt, die Reichsgetreidestelle lässt mehrere Mühlen wegen „Verfehlungen“ der Müller schließen und nimmt damit der Bevölkerung die Möglichkeit ihr Getreide zu mahlen und schließlich wurde das Obst beschlagnahmt und die darauf folgende Anordnung, daß den Polizeiorganen der Erlös für das Obst gutgeschreiben werde, löste große Aufregung aus.
Der Landrat kritisiert die Maßnahme der „völligen Beschlagnahme des Obstes“ und bezweifelt deren Wirkung, da vor allem diejenigen bestraft werden, die sich an diese Anordnung halten.
Der Landrat berichtet, dass die letzte Wilsonnote die Stimmung der Bevölkerung verändert habe, so dass sie bereit sei, „lieber weiter Opfer zu bringen, als einen das Deutsche Reich wirtschaftlich und politisch zur Ohnmacht verurteilenden Frieden auf sich zu nehmen.“
Innerhalb der Bevölkerung soll „aufklärerisch“ gearbeitet werden um der Bervölkerung zu erklären, „dass alle Entscheidungen nur mit Einverständnis der oberstens Heeresleitung erfolgen.“
Der Bevölkerung soll vermittelt werden, „die Kriegsanleihe auch jetzt die sicherste Kapitalanlage ist und jede Zeichnung zur Festigung unserer Heeres- und Heimatfront mitbeiträgt.“
Im Landkreis herrscht „Fettknappheit“.
Der Landrat beschreibt die Stimmung als „tief gedrückt“, „sie(die Stimmung) würde aber mit einem Schlage fest und zuverlässig werden, wenn die Parole zu äußerstem Widerstand gegen unerhörte Zumutungen der Feinde von neuer Regierung ausgegeben werden würde.“
Die Versorgungslage, gerade die Versorgung mit Fetten und Kohlen, ist weiterhin sehr angespannt und wird im Winter „große Notstände“ hervorrufen.
„Unsinnige Gerüchte“ werden von Fronturlaubern, Verletzten und „Flaumachern“, so der Bericht, verbreitet und Gegenmaßnahmen seien nicht mehr möglich. Es ginge aber aufgrund der „unverschämten Forderungen Wilsons“ jetzt um „das Sein oder Nichtsein des Vaterlandes“ und ein „wirklich hinreissender Aufruf zur nationalen Verteidigung würde sicher manch einen, der jetzt den Kopf hängen lässt, wieder hart und fest machen.“
Durch die geringen Fettrationen und das Ausbleiben einer Kartoffellieferung, ist die Stimmung bei der Bevölkerung bis auf äußerste gereizt und es kam, laut Bericht, zu bedrohlichen Szenen im Rathaus.
Gleichzeitig herrscht ein Mangel an Milch und Nährmitteln, der bei der herrschenden Grippe als „sehr schwer“ empfunden wird.
Obwohl innerhalb der Bevölkerung der „unbedingte Friedenswille“ überwiegt, „so macht sich doch der Entschluss zum Aufbieten der letzten Kräfte zur Abwendung der nationalen Vernichtung in allen Kreisen der Bevölkerung bemerkbar.“
Es sei daher sehr wichtig, die Bevölkerung vor „vermeidbaren Härten und Unbequemlichkeiten“ zu schützen um ihre Unterstützung zu gewährleisten.
In der Bevölkerung wächst die Kritik am „Staat und seinen Beamten“. Ausdruck findet dieses Verhalten unter anderem in der geringen Anzahl an gezeichneten Kriegsanleihen.
Aufgrund der militärischen und politischen Lage ist die Stimmung der Bevölkerung „sehr gedrückt“, trotzdem sei sie(die Bevölkerung) „in ihrer großen Mehrheit zur Erhaltung der Lebensfähigkeit des Deutschen Reiches zum äussersten Widerstand entschlossen.“
Diese Einstellung spielgelt sich im weiteren Bericht des Magistrats wieder, wenn er berichtet, daß „sämtliche eingehende Futtermittel [...] lediglich zur Ernährung der in kriegswichtigen Betrieben beschäftigten Pferde verwendet“ werden.
Es werden sehr verschiedene Stimmungsbilder beobachtet. Unter der allgemeinen Situation leidet die Bereitschaft Kriegsanleihen zu zeichen sowie die „Lieferungsfreudigkeit“.
Die Fettrationen wurden herabgesetzt.
Die Bevölkerung ist aufgrund der schlechten Friedensaussichten und der unklaren innenpolitischen Verhältnisse verwirrt und die Stimmung leidet darunter.
Es gibt nichts von Bedeutung zu Berichten, ausser der Erwartung, „dass die jetztigen unhaltbaren Zustände nicht länger andauern werden, als dies unbedingt notwendig ist.“
Die Zeichnungen der Kriegsanleihe werden als günstig bewertet.
Der Landrat beschreibt eine gereizte Stimmung bei den Arbeitern die vor allem auf den Fettmangel zurückzuführen sei und die bei ausbleibenden Lieferungen zu Unruhen führen könne.
Bei der Bildung der Arbeiter- und Soldatenräte sei vergeblich versucht worden, die Unabhängigen Sozialisten an die Macht zu bringen.
Der Landrat berichtet über eine unheitliche Stimmung innerhalb der Bevölkerung, auf der einen Seite, die „sozialistischen Parteirichtungen angehören[den]“ Arbeiter, die positiv in die Zukunft blicken und auf der anderen Seite, die restliche Bevölkerung, die für die Zukunft „schwarz sieht“.
Nach Ansicht des Landrates ist es „auffallend und traurig [...] wie schwach ausgebildet das Nationalgefühl in den arbeitenden Schichten ist. Es ist im Laufe des Krieges fast verloren gegangen.“
Die Versorgungslage der Bevölkerung ist angespannt. Es herrscht Fett- und Fleischmangel und die Kohleversorgung ist unzureichend. Es ist jetzt bereits abzusehen, dass im Winter großer Mangel an Kohlen herrschen wird.
Der Bericht stellt eine „völlige Ruhe“ im Landkreis fest. Der Landrat hat selbst auf einigen Versammlungen gesprochen und möchte besonders betonen, „dass überall z. Teil in scharfer Weise, das Abrücken von der Gruppe Liebknecht betont wird.“
Die Brot- und Getreidelieferungen haben schon die gefordeten Mengen für den nächsten Monat überschritten.
Die Zusammenarbeit der Behörden mit den Arbeiter- und Soldatenräten funktioniert ohne Probleme, die Bildung von Bauernräten steht bevor.
Die Vertreter der Exekutive kooperieren mit den Vertretern des Arbeiter- und Soldatenrates um Ruhe und Ordnung sowie Maßnahmen zur „Sicherung der Volksernährung“ durchzusetzen.
Es herrscht weiterhin „Lebensmittelnot“ und besonders „Fettmangel“.
„Die erste Erregung über die Bildung eines Soldaten- und Arbeiterrates hat einer ruhigeren Auffassung Platz gemacht, da die Führer mit den Verwaltungsbehörden Hand in Hand gehen.“
Die Kartoffelernte ist schlecht, da sie sehr stark faulen und es gibt Schwierigkeiten bei der Belieferung der „Bedarfsgebiete“, die bisher aber immer gelöst wurden.
Die Stimmung wird „angesichts der sich überstürzenden Ereignisse“ als „sehr gedrückt“ beschrieben. Trotzdem herrscht Ruhe und Ordnung und auch die Zeichnung der neunten Kriegsanleihe wird als erfolgreich beschrieben.
Es hat sich ein vorläufiger Arbeiter- und Soldatenrat gebildet, der mit den Behörden kooperiert. Die Stimmung der Bevölkerung wird als ruhig und abwartend charakterisiert.
Es wird angefragt, ob die Monatsberichte, die „als Grundlage für die militärische Berichterstattung angeordnet worden sind“ fortgeführt werden sollen.
Durch die Beendigung des Krieges wird die Stimmung in einem Teil der Bevölkerung als gut empfunden, da sie weniger alltägliche Belastungen erwarten. In anderen Teilen der Bevölkerung hingegen wird Unruhe konstaniert, da dort die Meinung vorherrsche, „dass noch weitere Unruhen als Folgen der Revolution zu befürchten sind.“
Die Butter- und Milcherzeugung hat ihren tiefsten Stand erreicht und die Kartoffeln sind von einer starken Fäule befallen.
Einstellung der Wirtschaftsberichte.
Die Versorgung mit Lebensmittel wird immer schlechter, so „dass von einer wirklichen Not gesprochen werden kann.“ Gründe dafür liegen zum einem in der gestiegenen Zahl der zu versorgenden Bevölkerung durch die Demobilisierung der Armee und zum anderen in der „fortwährend steigenden Unwilligkeit der landwirtschaftlichen Erzeuger-Bevölkerung mit Rücksicht auf die Unsicherheit der politischen und Ernährungsverhältnisse“ die landwirtschaftlichen Erzeugnisse abzuliefern.
Die polititsche Lage verunsichert die Bevölkerung, obwohl die Stimmung ansonsten, durch die Heimkehr der Soldaten, „gehoben“ erscheint.
Es gibt Verwirrungen über die Erhöhung der Brotrationen durch das Reichsernährungsamt, da kaum Vorräte vorhanden sind.
Durch die Rückkehr vieler Soldaten hat sich die Stimmung der Bevölkerung gehoben.
Die Verpflegung der Truppen ist gut, beeinträchtigt jedoch die Ablieferungsmengen an die Behörden.
„Die wirtschaftliche Demobilmachung hat sich bisher im Landkreis in ruhigen Bahnen vollzogen.“ Der Landrat erklärt dies mit der starken Arbeiternachfrage in Kassel, die aber durch den den Kohlenmangel nicht lange anhalten wird.
Die Kartoffelernte ist minderwertig und für die Zukunft ist eine Unterversorgung absehbar.
„Versuche“, vorhandener Arbeiterräte, „sich ein Mitabstimmungsrecht in den Gemeindevertretungen zu verschaffen, sind als unberechtigt zurückgewiesen und nicht wiederholt worden“.
Der Landrat kritisiert die unterschiedliche Versorgung der Stadt und deren ländlicher Vororte und sieht darin einen zukünftigen Konflikt.
Durch stationierte Truppen und durchziehende Kolonnen werden die Reserven des Kreises stark beansprucht, wodurch die Einhaltung des zu leistenden „Ablieferungssolls“ gefährdet ist. Kartoffelsendungen können nicht mehr regelmäßig erfolgen, da 1. die Eisenbahnstrecken überlastet sind und 2. die Ladungen gestohlen werden.
Die Lebensmittelversorgung wird durch die Stilllegung einiger Ölmühlen durch die Reichsgetreidestelle zusätzlich erschwert und „dieses ruft naturgemäss, jetzt während der Revolutionszeit erst recht, Erbitterung hervor.“
Die Stimmung der ländlichen Bevölkerung wird als „sehr gedrückt“ beschrieben. Der Landrat fordert eine „gründliche Aufklärung über die Ziele der Revolution“, um die Arbeit der Behörden nicht zu beeinträchtigen.
Die aus dem Felde heimkehrenden Soldaten finden ihre ehemailigen Arbeitsplätze als Landarbeiter von Kriegsgefangenen besetzt und es besteht die Gefahr der dauerhaften Abwanderung dieser Arbeiter in die Städte.
Die Versorgung mit Butter ist nicht befriedigend.
Der Wahlkampf hat begonnen und die Bevölkerung „drängt auf die Herstellung geordneter Verhältnisse und die baldige Einberufung der Nationalversammlung.“
„Die Gerüchte über Lostrennung der Kirche und Schule von Staat haben im Kreise lebhafte Empörung hervorgerufen.“ Es wird des weiteren über Bestrebungen Bayerns berichtet, „Teile von Preussen, so auch den Kreis Gersfeld“ an Bayern anzuschließen. Der Klerus in Fulda unterstützte, so der Bericht, dieses Vorhaben.
Die Bevölkerung verhält sich ruhig und „hat bisher jedwede Ausschreitung der Revolutionsorgane verhindert.“

Der Landrat gibt in diesem Bericht eine Einschätzung des Arbeitsmarktes, thematisiert des weiteren Probleme mit dem Schlagen von Holz und prangert die „Verschleuderung von Heeresgut“ an.
Die Wahlen zur Natonal- und Landesversammlung seien ruhig verlaufen.
Es werden Missachtungen des Gesetzes durch Arbeiter auf dem Land, insbesondere von den heimgekehrten Soladten berichtet.
Der Landrat sieht das Ergebnis der Wahlen zur Nationalversammlung im Verhältnis zur wirtschaftlichen Situation der Bevölkerung und sieht darin „die Reaktion gegen die zur Unerträglichkeit gesteigerte Polizeiwirtschaft.“
Die Stimmung der Bevölkerung sei, so der Bericht, von „gedankenloser Vergnügungssucht“, „schrankenloser Gewinnsucht“ und „dumpfer Niedergeschlageneheit“ beeinflusst. Eine Bereitschaft der Bevölkerung am Wiederaufbau sei unter den Eindrücken der Friedensverhandlungen und der „anarchistischen Zustände in den Industriebezirken“ nicht zu erkennen.
Ein Teil der Bevölkerung „nutzt den in den Städten herrschenden Hunger aus zur Absetzung von Lebensmitteln im Schleichwege und zu wucherischen Preisen.“ Es wird von einer „Aufklärungsversammlung“ berichtet, bei der dieses Problem erläutert wurde.
Aufgrund der schlechten Lebenmittelversorgung, insbesondere mit Fleisch und Milch, ist die Stimmung der Bevölkerung „außerordentlich erregt“. Es kommt teilweise zu „stark besuchten Frauenversammlungen“ auf denen „lebhafte Kritik“ geübt wird.
Die Erwartung der Bevölkerung, „dass nunmehr nach Beendigung des Krieges die Nöte und Entbehrungen vorbei seien “ wird nicht erfüllt. Vielmehr herrscht nach dem Friedensvertrag von Versailles große Ernüchterung innerhalb der Bevölkerung und die Stimmung war „kaum jemals während des Krieges so ernst zu nehmen [...] wie jetzt.“
Als Gründe werden die äußerst schlechte Kartoffelernte, Wucher und Schleichhandel sowie die enormen Preissteigerungen genannt. In der Bevölkerung kann eine „derartige Erregung“ beobachtet werden, „dass zur Zeit fast jedes noch so unsinnige Gerücht ohne weiteres geglaubt wird, fast jede Anordnung der Behörden zuerst schärfstem Widerspruch begegnet, und in einer bisher hier noch nicht gekannten Schärfe mit Gewalt und Selbsthilfe gedroht wird.“
Die Preissteigerungen für Lebensmittel und Gebrauchsgüter sorgen zusammen mit der Besetzung des benachbarten Hanau durch feindliche Truppen für eine gedrückte Stimmung innerhalb der Bevölkerung.
Die Erzeuger und Händler fordern die Aufhebung aller wirtschaftlichen Beschränkungen, die Kunden hingegen fürchten dadurch weitere Preissteigerungen.
Es wird von einem Generationsunterschied bei der Wahrnehmung der Folgen des Friedensvertrags berichtet.
Die Bevölkerung erscheint mutlos, was durch die „Unerfüllbarkeit der Friedenbedingungen“hervorgerufen wird. Auf der anderen Seite lässt sich eine „maßlose Vergnügunssucht“ beobachten, die in Abhängigkeit zur allgemeinen schlechten Beschäftigungssituation steht.
In dem Bericht werden die Folgen der „Aufhebung der Fleisch- und Kartoffel-Zwangsbewirtschaftung“ geschildert.
Des weiteren wird ein ausführlicher Bericht über einen Streik von Transportarbeitern am 20.12.1920 in Schmalkalden geliefert, in dessen Verlauf der Landrat vermittelnd auftrat um die Versorgung der Bevölkerung mit Brot und Mehl zu sichern.
Nur „politisch geschulte Kreise“ scheinen sich durch die politischen Ereignisse beunruhigen zu lassen. Diese politischen Ereignisse „vermögen jedoch auf die Allgemeinheit unserer einfachen Landbevölkerung einen besonderen Einfluss nicht auszuüben.“
Die staatlichen Restriktion betreffend der Butter- und Milchwirtschaft wurden aufgehoben.
Die innerpolitischen Verhältnisse und die Beziehungen zum Ausland haben „Unsicherheit“ und „Gleichgültigkeit“ in das Wirtschaftsleben hineingetragen und es lässt sich eine „lähmende“ Wirkung beobachten. „Notstandsarbeiten des Kreises und der Stadt“ sollen die steigende Arbeitslosigkeit eindämmen.
Infolge von „Lohnstreitigkeiten“streiken die Bauarbeiter und Maurer seit 8 Tagen.
In dem Bericht wird die „allzugrosse Vergnügunssucht eines Teiles der Bevölkerung“ beklagt, die sich der ernsten Lage nicht bewusst sei.
Die Lebensmittelversorgung gibt keinen Anlass zur Klage.
Aufgrund schlechter Ernteaussichten steigen die Preise kontinuierlich weiter und es werden „schwere Lohnkämpfe“ erwartet.
Durch das Aufkaufen der Vorräte durch die Getreidehändler befürchtet die Bevölkerung noch höhere Brotpreise und der Landrat empfiehlt ein staatliches Eingreifen zur Preisstabilisierung.

Die Ermordung Erzbergers wird als „politische Tat“ betrachtet. Um Konfrontationen zu vermeiden, sind Versammlungen unter freien Himmel verboten worden.
Die Preissteigerungen machen sich weiterhin bemerkbar und sind auf dem Land höher als in den Städten.
In dem Bericht begründet der Landrat seine Abwesenheit an einer Protestbewegung gegen das Steuersystem und die Reichsfinanzverwaltung, auf der er ursprünglich „aufklärerisch“ tätig werden wollte.
Die Bevölkerungsstimmung wird als „außerordentlich gereizt“ beschrieben. Die Ursache dafür sieht der Landrat in Existenzängsten weiter Bevölkerungskreise durch die neue Steuergesetzgebung. In diesem Zusammenhang wird von „Verarmung“, „Verelendung“ und „Proletarisierung“ gesprochen.
Die Versorgung mit Holz oder Kohle ist ungenügend und die Bevölkerung ist dazu übergegangen, sich das Holz selbst im Staatsforst zu schlagen. Der Landrat dazu: „Eine Lockerung des Autoritätsbewußtseins und eine Zersetzung des Staatsgefühls ist unverkennbar.“
„Verhetzung durch die extremen Elemente von rechts und links schaffen eine Stimmung die [...] Störungen der staatlichen Ordnung nicht ausgeschlossen erscheinen lassen.“
Diese „Verhetzung“ trifft auf fruchtbaren Boden, da die „zunehmende Teuerung bezw. Verarmung [...] immer weitere Kreise zur Verbitterung und Verzweiflung“ tendieren lässt.
Die Versorgungslage ist kritisch und scheitert an den hohen Kosten. Die Einführung einer „Zwangwirtschaft“ wird als chancenlos bewertet. Eine „Ernteflächenerhebung ist am Widerstand der Landwirte gescheitert.“
Preissteigerungen und politische Attentate belasten die Stimmung der Bevölkerung.
Durch die Geldentwertung wird es für die Bevölkerung immer schwieriger sich zu versorgen. Die Lage ist angespannt und „Arbeitslosigkeit oder auch nur Einschränkung des Arbeitsverdienstes ohne die Möglichkeit entsprechender Erwerbslosenunterstützung müßten sofort zur Auflösung der staatlichen Ordnung führen.“
Die Forderung nach einer „freien Wirtschaft“ und die Forderung nach eine „Zwangswirtschaft“ stoßen immer stärker aufeinander.
Die Stimmung der Bevölkerung wird als „außerordentlich schlecht“ beurteilt. In allen Teilen der Bevölkerung herrscht große Not wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Situation.
Der Landrat kritisiert das Vorgehen der Behörden im Falle der „Getreideumlagen“.
„Die Verelendung nimmt immer größere Dimensionen an“ und die Hoffnung der Bevölkerung ruht auf politischen Veränderungen, „da man aus jeder Änderung der politischen Konstellation eine Besserung erhofft.“ Des weiteren wird „ein Nachlassen der Autorität der Behörden“ besonders auf dem Gebiet des Wohnungswesen konstaniert.
Die Stimmung der städtischen Beölkerung ist angespannt. „Es bedarf nur eines geringen Anlasses, um offene Unruhen hervorzubringen.“
Der Landrat fordert das Einschreiten des Staates um die Praxis der Vorauszahlungen zu unterbinden und die Einführung von „Einkaufserlaubnissen für Lebensmittel aller Art“ um die Versorgung der Bevölkerung zu sichern.
Im Landkreis Fulda gab es keine Brotgetreideabgaben der Landwirte nach Drohungen der Verbraucher.
Zunehmende Arbeitslosigkeit und Preissteigerungen schaffen ein angespanntes Klima innerhalb der Bevölkerung aus dem „jederzeit Unruhen erwachsen können“.
Die Bevölkerung leidet unter der Arbeitslosigkeit, den Steuern, der unzureichenden Lebensmittelversorgung, der Angst vor Unruhen und dem „Bürgerkrieg“.
„Gerüchte von der Gefahr eines "Einfalls" von "Hittlerleuten" hat zur Bildung von proletarischer Hundertschaften geführt.“
Ein „Zusammenschluss Rechtsradikaler“ hat sich in Schlüchtern gebildet.
Die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung ist „katastrophal“ und es wurden Kommissionen gebildet, deren Aufgabe es ist „Kartoffeln verfügbar zu machen“.
In Fritzlar herrscht „Unruhe“ und die Arbeitslosigkeit sowei die Preise steigen weiterhin an.
In Fulda ist es zu einem „Ausbruch von Unruhen“ gekommen, der durch einen „einmaligen Einsatz von hiesiger Reichswehr und Schupo aus Cassel“ beendet werden konnte.
Die Brotpreise wurden jeweils für eine „Lohnperiode“ festgelegt, was einen Ausgleich zu den fehlenden „wertbeständigen Zahlungsmitteln“ liefern soll.
Die Versorgungslage ist ungenügend und Erwerbslose haben „von den hiesigen Lebensmittelgeschäften Nahrungsmittel ohne Bezahlung erpreßt. Plünderungen sind nicht erfolgt.“
Es wird die Einführung „wertbeständiger Zahlungsmittel“ gefordert.
Liste von Erzeugerpreisen verschieder Lebensmittel.
Der Landrat berichtet, dass sich trotz „zunehmender wirtschaftlicher Not“ die Stimmung der Bevölkerung beruhigt habe, was er auf die Einführung einer stabilen Währung zurückführt.
Es wird eine Stärkung der „Organe der Selbstverwaltung“ von der Bevölkerung gefordert.
Die Stimmung der Bevölkerung ist bis auf wenige Ausnahmen ruhig und es ist ein Preisrückgang zu beobachten.
Liste von Erzeugerpreisen verschieder Lebensmittel.
Durch die Einsetzung einer „wertbeständigen“ Währung seien das „Aufkaufunwesen“ und die „Preistreiberei“ verschwunden. Dieser Vorgang wirkte sich beruhigend auf die Stimmung der Bevölkerung aus.
Die Bevölkerung ist „sehr zuversichtlich“ in Bezug auf die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung. Nur die Arbeiterschaft leidet noch unter der hohen Arbeitslosigkeit.
Die „Wertbeständigkeit“ der Währung führt zu einer weiteren Beruhigung der Bevölkerung.
Die Landwirte klagen über zu geringe Einkünfte und müssen sich zusätzlich verschulden, um die Steuerlast begleichen zu können.
Einstellung der Berichterstattung durch die Monatsberichte.


Zum Geleit !
Leitartikel der Schriftleitung zu der Herausgabe der 1. Folge der "Kriegsnachrichten".
Kurzberichte verschiedener Kriegsteilnehmer




