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Von Gast (nicht überprüft) , 24 Januar 2025

Neben der Schule in Marburg wurden  auch jüdische Privatschulen in anderen hessischen Städten dazu gezwungen, den Lehrbetrieb einzustellen [u.a. Fulda, Langenselbold oder Korbach]. 

 

 

Von Gast (nicht überprüft) , 24 Januar 2025
Das Stadtschulamt beauftragt den Lehrer Salomon Pfifferling, einen neuen Raum für die jüdischen Volksschule zu suchen. Ihr Wunsch: ein Raum im jüdischen Schülerheim in der Schwanallee 15. Pfifferling erklärt jedoch, dass hier noch "arische" Familien lebten. Auch ein Gebäude in der Heusinger Straße käme noch in Frage - das Schulamt geht davon, dass die hier noch ansässigen "arischen" Familien bald "das Bedürfnis haben, auszuziehen", so dass hier eventuell auch ein Schulraum frei würde.

 

Von Gast (nicht überprüft) , 24 Januar 2025

Da bisher noch keine Räumlichkeiten in der Schwanallee 15 freigemacht werden konnten, schlägt Lehrer Pfifferling zur Einrichtung einer provisorischen Schule folgende Möglichkeit vor:

"Hiermit gebe ich davon Kenntnis, daß der isralitischen Volksschule in dem Wohnhaus von Fr. Katz ein Zimmer (Größe 6:4,30) für Schulzwecke zur Verfügung steht, das wir einstweilen bis zur Freistellung eines größeren Zimmers [in der] Schwanallee 15 benutzen möchten und bitte ich um Genehmigung mit dem Unterricht zu beginnen.

Salomon Pfifferling "

 

 

 

Von Gast (nicht überprüft) , 24 Januar 2025

Die Verordnung definiert die Aufgaben der "Reichsvereinigung der Juden in Deutschland" bezügl. des jüdischen Schulwesens: U. a. soll die Reichsvereinigung in erster Linie Volksschulen einrichten; erst dann, wenn sie noch über Mittel verfüge, könne sie weiterführende Schulen unterhalten. Die Lehrpläne müssten sich an dem Ziel orientieren, die jüdischen Bürger Deutschlands zum Auswandern zu bewegen; daher sollten vor allem solche Fremdsprachen gelernt werden, die einer Auswandernung "dienlich" seien.

Von Gast (nicht überprüft) , 24 Januar 2025

Die  10. Verordnung zum Reichsbürgergesetz zwang alle jüdischen Verbände und jüdischen Gemeinden dazu, sich in der "Reichsvereinigung der Juden in Deutschland" zusammenzuschließen. Ihre Aufgaben: Organisation und Finanzierung der jüdischen Wohlfahrtspflege, des jüdischen Schulwesens, Vorbereitung der jüdischen Auswanderung und der Berufsausbildung.Hintergedanke der Verordnung: die "weitere Absonderung vom deutschen Volk" und Kontrolle der jüdischen Bevölkerung.

Von Gast (nicht überprüft) , 24 Januar 2025
Der Polizeipräsident von Kassel beklagt die sich häufenden Fälle von haltlosen Verleumdungen durch Angehörige der NSDAP, besonders der SA und SS. Von seiner Behörde erwarte man die sofortige Einweisung in das KZ Breitenau, ohne dass den Beklagten ihre angeblich staatsfeindlichen Äußerungen oder Taten bewiesen werden konnten. Pfeffer führt als Ursache dieser Denunziationen persönliche Gründe an und legt deshalb fest, dass die Ankläger weiterer Verleumdungen in Zukunft statt der Angeklagten selbst verhaftet werden könnten.