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Von Gast (nicht überprüft) , 24 Januar 2025

Im Jahr 1927 hatte die Universität Marburg ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs am Ende der Weidenhäuser Brücke Richtung Rudolfsplatz errichten lassen. Die Marburger Ortsgruppe der NSDAP nutzte diesen Ort fortan für Demonstrationen. Das Foto der nationalsozialistischen "Totenehrung" wurde am 9. November 1927 aufgenommen, dem Tag des Hitlerputsches von 1923.

Von Gast (nicht überprüft) , 24 Januar 2025
Die im Zuge des Reichstagsbrandes erlassene Verordnung, die faktisch die Grundrechte außer Kraft setzte, wurde auch im Marburger Landkreis sofort angewandt: Die Liste dokumentiert ab dem 28. Februar vorgenommene Hausdurchsuchungen und beschlagnahmtes Material, das bei Angehörigen der KPD und SPD gefunden wurde; darunter Zeitschriften, Zeitungen und Flugblätter. Nur ganz vereinzelt wurden Schusswaffen und Munition sichergestellt.
Von Gast (nicht überprüft) , 24 Januar 2025

Der Polizeipräsident Pfeffer macht Vorschläge zur Durchführung und Dauer der Schutzhaft: so möchte er die Mindestdauer der Haftzeit von vier Wochen auf etwa zwei bis drei Monate ausdehnen. Außerdem informiert er über die Einrichtung eines "Gross-Konzentrationslagers", in das entlassene Häftlinge, die sich wieder "staatsfeindlich" betätigten, eingeliefert werden sollten. Aus "volkserzieherischen Gründen" sieht er schlicßelich für solche Schutzhäftlinge die Verlegung in ein "Arbeitsdienstlager" vor, die ihre "Besserungsfähigkeit" unter Beweis gestellt hätten.

 

Von Gast (nicht überprüft) , 24 Januar 2025

Der 1. Mai, ein Montag, sollte auch in Marburg feierlich begangen werden. Das abgedruckte Programm zeigt die Einbindung der Jugend - von Schülern und Studenten - sowie vor allem der in NS-Betriebsgruppen organisierten Mitglieder, u.a. der NS-Betriebszellen-Organisation oder der NS-Beamtenarbeitsgemeinschaft. Arbeiter und Angestellte, die nicht in einem NS-Bund organisiert sind, müssen sich, um teilnehmen zu können, einem solchen für die Zeit des Aufmarsches anschließen. An dieser Stelle wird deutlich, dass die Gewerkschaften an ihrem Tag nicht mehr im Mittelpunkt stehen.